Die drei Standorte von Silicon Austria werden in Graz, Linz und Villach eingerichtet und haben unterschiedliche Schwerpunkte: Villach forscht an „Sensorik und Sensorsystemen“ sowie „Leistungselektronik“ und entwickelt so leistungsfähige Sensoren und energieeffiziente Mikrochips. Linz arbeitet im Bereich „Hochfrequenz“ daran, große Mengen an Daten sicher zu senden und zu empfangen. Graz verbindet diese Themen mit dem Schwerpunkt „System-Integration“ und untersucht das reibungslose Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten wie etwa Radarsensoren, GPS-Empfang und Internetverbindung in einem selbstfahrenden Auto. Die Geschäftsführung ist in Graz angesiedelt. Silicon Austria nimmt noch heuer seine Arbeit auf und wird in den kommenden Jahren bis zu 500 neue Top-Arbeitsplätze bringen.
„Mikroelektronik durchzieht alle Lebensbereiche: unsere Autos, das Handy, sogar elektrische Zahnbürsten. Mit dem neuen Forschungszentrum Silicon Austria sorgen wir dafür, dass ‚Mikroelektronik Made in Austria‘ eine Weltmarke wird. Was die Schweizer bei den Uhren sind, wird Österreich für Elektronik und Mikroelektronik“, sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried.
Sabine Herlitschka, Vizepräsidentin des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI): „Die Mikroelektronikindustrie ist die mit Abstand forschungsintensivste und innovativste Branche unseres Landes. Mit Silicon Austria eröffnet sich für die österreichische Industrie ein Window of Opportunity, indem wir unsere Aktivitäten in einem international aufgestellten Spitzeninstitut konzentrieren. Das gibt uns auch als kleine Region die Chance auf die notwendige kritische Masse, um uns in einer der global am stärksten umkämpften Schlüsseltechnologien als exzellenter Hot Spot auf Augenhöhe mit den ganz großen Technologienationen zu messen. Und genau das muss unser Anspruch sein, um Investitionen und zukunftsorientierte Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen.“
Insgesamt 280 Millionen Euro stellen Infrastrukturministerium, die Bundesländer Steiermark, Kärnten und Oberösterreich sowie die österreichische Industrie für das Forschungszentrum zur Verfügung. Der Bund steuert 70 Millionen Euro bei, die Länder gemeinsam die gleiche Summe. Die Industrie wird diesen Betrag mit 140 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren verdoppeln. Zusätzlich hat das Infrastrukturministerium flankierende Maßnahmen vorgesehen: Es finanziert Forschungsinfrastruktur, industrielle Testlabore in Wien, Linz und Graz, offene Werkstätten an Universitäten und Schulen und Elektronik-Leitprojekte in seinem Forschungsprogramm „IKT der Zukunft“.