Die Plattform Industrie 4.0 Österreich, die Plattform Industrie 4.0 Deutschland und die Industrie 2025 Initiative der Schweiz haben im Rahmen der diesjährigen Hannover Messe am 23. April 2017 ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, um die Zusammenarbeit der drei Länder in der Industrie 4.0 zu vertiefen.
„An einem Strang mit anderen Industrie 4.0 Initiativen zu ziehen ist äußerst wichtig, besonders in einem eng vernetzten Wirtschaftsraum wie der DACH-Region. Mit dem Memorandum of Understanding setzen wir einen Schritt in diese Richtung – mit dem Ziel, gemeinsame Projekte voranzutreiben und Synergieeffekte zu nutzen“, betont Kurt Hofstädter, Vorstandsvorsitzender der Plattform Industrie 4.0 Österreich.
Standardisierung, KMU, Testzentren und Best Practices im Fokus
Die drei Länder sehen sich ähnlichen Herausforderungen in der Industrie 4.0 gegenüber, daher bietet ein länderübergreifender Austausch in relevanten Themen viele Synergien. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf fünf Bereichen.
Einer davon ist die Standardisierung, denn gemeinsame Normen und Standards sind für die Wettbewerbsfähigkeit und gerade in Zusammenhang mit der digitalen Transformation der Wirtschaft zu Industrie 4.0 wesentlich und helfen Unternehmen neue Technologien zu integrieren.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind insbesondere gefordert, sich auf den digitalen Wandel vorzubereiten, daher ist ihre Unterstützung im Fokus der gemeinsamen Arbeit. Hier kann der Austausch von konkreten Praxisbeispielen („Use Cases“) den Zugang für KMU zu neuen Technologien und Prozessen in der Industrie 4.0 erleichtern. Eine wichtige Hilfestellung sind Industrie 4.0-Checks für Unternehmen: Industrie 4.0 Reifegradmodelle, wie beispielsweise jenes von der FH Oberösterreich mit dem Mechatronik Cluster entwickelte, erheben den Status quo des Digitalisierungsgrades eines Unternehmens und entwickeln strategische Handlungsoptionen.
Ein weiteres gemeinsames Projekt ist die Einrichtung eines Netzwerks von Industrie 4.0-Testzentren/Pilotfabriken in der DACH-Region. Diese sollen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen den Austausch und Zugang zu relevanten Informationen, Strukturen und Kapazitäten ermöglichen.
Auch der Austausch von Best Practice-Beispielen zu den Themen „Sicherheit vernetzter Systeme“ sowie „Digitale Kompetenzen und Qualifizierung“ sollen mit der Kooperation gefördert werden.