Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung fand die zweite Strategieklausur der Plattform Industrie 4.0 am 3. Juli bei Baden statt. Am Vorabend wurde bereits mit einem informellen „Get-together“ für ein erstes Kennenlernen der neuen Mitglieder gestartet. Großen Dank an dieser Stelle an alle, die dabei sein konnten. Mehr als 50 Teilnehmer fanden sich im Seminarhotel Krainerhütte ein und hatten neben den intensiven und konstruktiven Diskussionen auch genügend Zeit fürs Netzwerken sowie die Natur zu genießen. Ziel war es die gemeinsamen Themenschwerpunkte an Bedarfen der Mitglieder auszurichten und weiterhin zielgerichtet zu arbeiten.
Folgende Themen wurden vertiefend diskutiert und werden in den nächsten ein bis zwei Jahren die Schwerpunkte der Plattform sein.
Schwerpunkt „Neue Technologien mit einem besonderen Fokus auf Künstliche Intelligenz (AI)“
Die Gruppe unterteilte dieses Schwerpunktthema in die Technologien AI, Cloud (Computing Platforms), 5G/Connectivity/IoT, AR/VR/Mixed Reality, SW Robotics und Blockchain.
Insbesondere beim Thema AI sollen neben den technologischen Aspekten auch rechtliche, datenschutzrechtliche und organisatorische Aspekte berücksichtigt werden.
Im Rahmen des Summit 2019 soll AI zu einem Schwerpunktthema werden, zudem ist geplant, einen Kompetenzkatalog zu erstellen, der wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen gleichermaßen umfasst.
In einem ersten Schritt wird im September ein Workshop organisiert, in dem diese Ziele vertieft und die Aktivitäten weiter präzisiert werden, in die Planung aufgenommen wird, dass am 11.12., im Vorfeld der Jahresveranstaltung ein Workshop organisiert wird, der für Plattformmitglieder gratis, für alle anderen Teilnehmer kostenpflichtig ist. Der Übertitel lautet „AI in Production“.
Schwerpunkt „langfristige Trends“
Darunter sind Technologien subsummiert, die über die kommenden Jahre eine hohe Entwicklungsdynamik aufweisen. In einem ersten Schritt werden bis Ende des Sommers kurze Steckbriefe zu den verschiedenen langfristigen Technologietrends erstellt und in einer Sitzung im September diskutiert. In der Aufzählung der Trends sind AutorInnen bereits mit aufgelistet. Die folgenden Trends wurden identifiziert, ein entsprechendes Template wird ausgesendet:
- Quantentechnologien (Q.-computing, Q.-Sensorik, Q.-Kommunikation/Security) – Autor Helmut Leopold
- Industrial IoT (Sensorik, Vernetzung/Kommunikation, Analysen, neue GM) – Autor Dominik Rosenberg
- Cloud (Prozesse, Technik-Architektur, Safety & Security) – Autor Dominik Rosenberg
- Edge (lokale Rechenkapazität nutzen) – Autor Dominik Rosenberg
- CPS (autonomous systems) – Autor N.N.
- AI – Autor Helmut Leopold, Harald Loos
- Materialien (Graphen/2D Material, Oberflächen, Aufbau, Nano, Leitfähigkeit, Circular Economy/Produktionsprozesse/Life Cycle Myth) – Autor Ralf Schledjewski
- Blockchain (Nachvollziehbarkeit von Transaktionen, technisches Vertrauen durch Dezentralisierung) – Autor Dominik Rosenberg/Helmut Leopold
- MR/AR/VR (virtuelle 3D-Räume, Anleitung/Dokumentation) – Autor Christoph Krammer
- Simulation/Digital twin (neue Prozesse für Produktplanung) – Autor Harald Loos
- Future of Automation – Autor N.N.
- UAV/Schwarmintelligenz (Wartung, Logistik) – Autor N.N.
- Heterogenität des Zusammenwirkens (legacy Systeme, lokale Komplexität des Zusammenwirkens, verschiedene Systemteile, Durchgängigkeit) – Autor Ingo Hegny
Ab 2020 werden Workshops organisiert, die dazu dienen sollen, die identifizierten Trends zu vertiefen.
Diskussion im Plenum: Wie sollen wir als Plattform die Trends frühzeitig erkennen? Die drei wichtigsten Themen sollen konkretisiert und als Schwerpunkte gesetzt werden. Der Mehrwert ist Zeit für eine Diskussion. Interaktion und Feedback sind wichtig, vor allem das Verlinken.
Schwerpunkt „Mittelstand“
Die große Herausforderung in Österreich besteht darin, den Mittelstand, der in der Plattform Industrie 4.0 kaum vertreten ist, bei seinen Digialisierungsbemühungen zu unterstützen. Über (digitale) Wertschöpfungsketten sind diese Unternehmen in ganze Ökosysteme mit Leitbetrieben eingebunden. Die Idee ist, eine Mittelstand-Offensive zu starten, die aus den folgenden Aktivitäten bestehen kann und mit einer ersten Timeline hinterlegt ist:
- Erstanalyse – welcher Verband/welches Mitglied macht mit – 07/19 Geschäftsstelle, Identifikation adressierbarer Unternehmen – 09/19 Mitglieder)
- Bereitstellung von Basisinformationen (Blueprint Anschreiben – 09/19 Geschäftsstelle)
- Infophase der Mittelstandsoffensive (Newsletter, Beiträge in Zeitschriften Veranstaltungen mit Good Practice – 10-11/19 und 02/03-/2020 Mitglieder)
- Digital Readiness-Check (z.B. über Landes-Wirtschaftskammern, Cluster, Wirtschaftsagenturen, wissenschaftlichen Einrichtungen, etc.) – ab 10/19 Geschäftsstelle
- Digitale Use-Case-Landkarte entwerfen & implementieren – Herbst 2019 Geschäftsstelle und Awards 2020 Geschäftsstelle
- Branchenbezogene „Must-do“-Digitalisierungsinstrumente – 2020 Cluster, Wirtschaftsagenturen, Hochschulen ua.
- Eine Option wäre, Incentives mit Bundes- und Landesförderstellen zu diskutieren und ggf. einzuführen (z.B. Bonus wenn vor Antragstellung ein Readiness Check gemacht wurde) – ab Herbst 2019 Geschäftsstelle
Use Cases können im Rahmen eines Summit-Awards am Summit 2020 vorgestellt werden.
Schwerpunkt „Neue Geschäftsmodelle“
Neue Geschäftsmodelle finden ihre Anwendung zunehmend in Digitalen Ökosystemen (z.B. digital supply chain, teilweise gibt es auch Fördermittel, z.B. in SAE (Smart Anything Everywhere auf europäischer Ebene, nationale/regionale Aktivitäten). Die Rolle der Plattform Industrie 4.0 kann ein Facilitator für ein durchgängiges digitales Ökosystem dienen, das die folgenden Themen umfasst:
- Trend Scouting
- Market Place
- Awareness Building
- Digital Business Model
- Technische Kompetenz
- Förderungen
- Business Evaluation
- Best Practice Beispiele, sowie
- “one stop shop”
Die Rolle der Plattform ist dabei, mit den Mitgliedern gemeinsam Wissen zu vermitteln, das heißt, Informationen um praktische Erfahrungen und Umsetzung von Know-how anzureichern.
Schwerpunkt „Kommunikation“
Unter dem Schwerpunkt Kommunikation werden alle Aktivitäten subsummiert, die dazu dienen, gemeinsam erarbeitete Ergebnisse und diskutierte Themen den Mitgliedern und einem erweiterten Kreis in adäquaten Formaten zugänglich zu machen. Folgende Zielsetzungen wurden diskutiert, wie man stärker neue Mitglieder gewinnen und wie der Nutzen der Plattform stärker innerhalb der Mitglieder und nach außen kommuniziert werden kann. Die Vorschläge beinhalten bestehende Kommunikationskanäle wie Website, Summit, PR Aktivitäten, bestehende Mitglieder, etc. verstärkt zur Mitgliederakquise zu nutzen, daneben auch die Kommunikationskanäle der Gründungsmitglieder stärker mit einzubeziehen. Die Außenwirkung soll durch Nutzung von Social Media und der digitalen Aufbereitung der Plattform-Inhalte in „kleinen Happen“ durch Erstellung von Kurzvideos, Podcasts, Webinare erhöht werden. Die Präsenz in Social Media und die Verbreitung der Plattform-Inhalte spricht dabei potenzielle Mitglieder an und trägt gleichzeitig auch zur Mitgliederbindung bei. Der Mitgliedernutzen und Services sollen auf der Website dargestellt werden. Zudem soll das Netzwerk der Mitglieder stärker genutzt werden, indem jedes Mitglied potenzielle Neumitglieder nennen oder einen Erstkontakt herstellen kann. Eine thematische Vernetzung zwischen den ExpertInnengruppen soll weiterhin durch die Geschäftsstelle gewährleistet werden und um koordinierte Calls pro Quartal mit den EG-LeiterInnen ergänzt werden. Weiter wird auch eine gemeinsame Kommunikationsstrategie im Sinne von Lobbying der Mitglieder-Themen zur Diskussion gestellt.
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