Gemeinsam mit der internationalen Standardisierungsagentur IEEE haben die Wiener Stadtwerke ein Konzept zur ethischen Zertifizierung von KI -Systemen ausgearbeitet.
Künstliche Intelligenz (KI) ist eine innovative Schlüsseltechnologie, die enormes Potenzial für Unternehmen, die öffentliche Verwaltung und die Gesamtgesellschaft hat. „Besonders im direkten Kontakt mit Menschen und speziell im Umgang mit Daten ist Vorsicht geboten. Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Überlegungen“, so der Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Auch im Regierungsübereinkommen wurde ein klares Bekenntnis zum digitalen Humanismus abgelegt. Deshalb hat sich die Wiener Stadtwerke Gruppe in ihrem Projekt mit IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) die strengen Regeln des ECPAIS-Programms (the Ethics Certification Program for Autonomous and Intelligent Systems) auferlegt, wo KI zum Einsatz kommen darf und wo der Mensch das Ruder in der Hand behält.
Die Brüsseler Institutionen verhandeln derzeit das „Digital Services Act Package“, das kurz vor der Beschlussfassung steht. Die Wiener Stadtwerke haben mit IEEE ihr Programm zur Auswertung von KundInnenanfragen ethische zertifizieren lassen. „Datensicherheit und Datenschutz müssen beim Einsatz von KI von Anfang an im Vordergrund stehen. Deshalb haben wir bereits bei der Entwicklung der Software auf internationale Expertise gesetzt und unser Programm ehtisch zertifizieren lassen“, so der stellvertretende Generaldirektor, Peter Weinelt. Mit dem Pilotprojekt wird ein Beispiel gesetzt, dem andere Gemeinden und Länder folgen und sich der Frage der Ethik vor der Implementierung verschiedener autonomer Algorithmen in der Erbringung von Dienstleistungen für BürgerInnen stellen sollen.
Im Kooperationsprojekt mit dem IEEE haben die Wiener Stadtwerke als erste öffentliche und regierungsnahe Organisation der Welt diese ehtische Auswertung und Designation durchlaufen. Dafür wurde eine bei den Wiener Stadtwerken intern entwickelte KI-Lösung, die automatisch schriftliche Anfragen der Wien Energie-KundInnen kategorisiert, zur Analyse, Bewertung und Designierung vorgelegt. Mehr als 1.000 tögliche E-Mails und Briefe können unter Verwendung von maschinellem Lernen effizienter abgearbeitet werden, was eine große Entlastung für das Wien Energie-Kundenservice darstellt.