Für die österreichische Industrie wird das Thema Nachhaltigkeit von Jahr zu Jahr wichtiger. Viele Unternehmen stehen aktuell vor der Fragestellung, wie sie ihre Ziele erreichen und wirkungsvolle Maßnahmen umsetzen können.
In einem neuen Veranstaltungsformat, den „Sustainability Insights“, gibt die Plattform Industrie 4.0 anhand konkreter Beispiele Anregungen, wie Nachhaltigkeit und Fertigung zusammenpassen können. Dabei werden Praktiker und Unternehmen eingeladen, die über „Field Expertise“ verfügen und die über ihre Arbeit, Bemühungen, Herausforderungen und Ergebnisse erzählen können.
Im 1. Sustainability Insight der Plattform Industrie 4.0 war Markus Volmer, CTO des bayrischen Unternehmens Sono Motors, virtuell zu Gast.
Solarzellen für unterschiedliche Fahrzeuge
Sono Motors wurde im Jahr 2016 gegründet und ursprünglich über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert. Seit der Gründung entwickelt das mittlerweile an der US-Technologiebörse NASDAQ gelistete Unternehmen eine firmeneigene Solartechnologie. Diese kann in unterschiedliche Fahrzeugtypen integriert werden und soll zur Reduktion von CO₂-Emissionen im Bereich der Mobilität beitragen. Mit dem Sion entwickelt man außerdem ein Solar Electric Vehicle (SEV), das für die breite Masse verfügbar und leistbar sein soll.
Am Beginn seines Vortrages stellte Hr. Volmer Sono Motors, dessen Geschichte und Vision vor. Er ging auf das Selbstverständnis des Unternehmens im Umgang mit dem Klimaschutz ein. So können beispielsweise durchschnittliche deutsche PendlerInnen mit Hilfe von Solartechnologie ihre Reichweite um das Vierfache erhöhen und dadurch Strom und Emissionen sparen.
Entwicklung und Einsatz der Technologie
Bei Sono Motors setzt man auf eine intensiv getestete und inzwischen patentierte, Polymer-basierte Solartechnologie. Diese sei im Unterschied zu Glas leichter und leistbarer. Die Technologie biete zudem unterschiedliche Anwendungsgebiete und kann z.B. auch auf Bussen, Zügen oder LKW verbaut werden.
Hr. Volmer ermöglichte den TeilnehmerInnen einen Einblick in die verschiedenen Geschäftsbereiche des Unternehmens. Auch digitale Mobilitätsservices spielen dabei eine zentrale Rolle – so soll es z.B. bei jedem Sion die einfache Möglichkeit geben, das Auto via Smartphone-App für Carsharing zur Verfügung zu stellen.
Derzeit arbeitet man bei Sono Motors am Bau von Validierungsfahrzeugen
Nachhaltigkeit als Thema der Unternehmenskultur
Abschließend ging Hr. Volmer auf die Wichtigkeit der Firmenkultur für die unternehmerische Nachhaltigkeit ein. Bei Sono Motors verfolgt man die eigene Mission z.B. mit einer werteorientierten Unternehmensführung und durch flache, von Kompetenzen & Verantwortung abhängige Hierarchien.
Die Unternehmenskultur prägt auch das Community Management, das für Sono Motors zentral ist. Mehr als 17.000 Personen haben bisher einen Sion vor-reserviert. Diese Gruppe wird bei Entscheidungen rund um die Entwicklung des Fahrzeuges mit einbezogen und konnte z.B. dessen Farbe sowie die Größe der Batterie mitbestimmen.
Dank und Ausblick
Wir bedanken uns bei Markus Volmer für seinen Input sowie bei allen TeilnehmerInnen bei unserem ersten Technology Insight!
Die Nachhaltigkeit der Produktion ist der Schwerpunkt der ExpertInnengruppe Ressourcen- und Energieeffizienz der Plattform Industrie 4.0. Die Veranstaltungen der Plattform Industrie 4.0 sind für alle Mitglieder der Plattform zugänglich. Sollte Ihr Unternehmen Mitglied, Sie aber nicht auf unseren Verteilern sein, melden Sie sich bitte bei michael.fellner@plattformindustrie40.at.
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Foto von Artiom Vallat auf Unsplash