In der neuen europäischen Kompetenzagenda, die Anfang Juni veröffentlich wurde, skizziert die EU Kommission unter anderem die notwendigen Schritte um „Digital Skills“ am Arbeitsmarkt zu fördern um die Europäische Union zukunftsfit für die digitale Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft zu machen.
In Zukunft werden digitale Kompetenzen immer stärker nachgefragt werden. Trotz einem hohen Niveau an Arbeitslosigkeit quer durch alle EU Mitgliedsstaaten, prognostiziert die Kommission bis 2020 einen Fachkräftemangel von rund 750 000 Arbeitskräften im IKT Bereich. Zudem haben rund 40 {1fcb9b84708af6e4fc40e365c9483a4a8f6fc68c368e6e605da8120c1d0f52f8} der europäischen Arbeitgeber Probleme geeignete Arbeitskräfte mit den für Digitalisierung und Innovation benötigten Kompetenzen zu finden. Dem stehen laut einer Studien der Kommission rund 70 Millionen Europäerinnen und Europäer ohne ausreichenden Lese- und Schreibkompetenzen, und noch mehr Menschen mit Defiziten in Mathematik und bei digitalen Kompetenzen entgegen.
Die neue europäische Kompetenzagenda wurde im Arbeitsprogramm 2016 von der EU Kommission bereits angekündigt. Sie soll die Wettbewerbsfähigkeit der EU sicherstellen indem sie Lösungen für drei akute Herausforderungen der Wirtschaft anbietet: den Mangel an auf dem Arbeitsmarkt nachgefragten Kompetenzen, die unzureichende Transparenz von Fertigkeiten und Qualifikationen und das Problem der Antizipation und Prognose des zukünftigen Kompetenzbedarfs.
Insgesamt schlägt die Kommission zehn Maßnahmen vor, die in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden sollen. Folgende Initiativen sollen bereits 2016 starten:
- Die Kommission ruft die „Koalition für digitale Kompetenzen und Arbeitsplätze“ ins Leben, die es Akteuren aus den Mitgliedstaaten, dem Bildungswesen, dem Arbeitsmarkt und der Wirtschaft ermöglichen soll, gemeinsam ein großes Reservoir an IT-Fachkräften zu schaffen und dafür zu sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger und insbesondere die Arbeitskräfte in Europa über angemessene digitale Kompetenzen verfügen.
- Eine Kompetenzgarantie soll gering qualifizierten Erwachsenen dabei helfen, ein Mindestniveau an Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen sowie digitalen Kompetenzen zu erreichen, und ihnen letztlich den Erwerb eines Abschlusses der Sekundarstufe II ermöglichen.
- Der Europäische Qualifikationsrahmen wird überarbeitet, damit Qualifikationen verständlicher und vorhandene Fertigkeiten auf dem europäischen Arbeitsmarkt besser genutzt werden.
- Die „Blaupause zur Branchenzusammenarbeit für Kompetenzen“ soll die Erfassung von Daten über Kompetenzen verbessern und dem Fachkräftemangel in spezifischen Wirtschaftszweigen entgegenwirken.