Die digitale Transformation ist noch in einer frühen Phase, hat aber langfristig potenziell weitreichende Auswirkungen. Es wird erwartet, dass durch Industrie 4.0 bestehende Geschäftsmodelle produzierender Unternehmen unter Druck geraten und sich neue Modelle entwickeln und etablieren. Wesentliche technische Treiber dieser prognostizierten Transformation sind Fortschritte in der Sensortechnik und in der Informations- und Kommunikationstechnologie. Viele Unternehmen und auch die Politik haben Handlungsbedarf.
Vor diesem Hintergrundhaben haben das BMVIT und die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) einen vierteiligen Studienband in Auftrag gegeben, um die Einstellung der österreichischen Produktionsbetriebe zum digitalen Wandel zu erheben. Zwei Bände wurden bereits veröffentlicht, jetzt folgte die Präsentation der beiden abschließenden Berichte „Analyse von Geschäftsmodellinnovationen durch die digitale Transformation mit Industrie 4.0“ und daraus abgeleitet „Handlung Empfehlungen zur digitalen Transformation durch Industrie 4.0 und neue Geschäftsmodelle“.
Dazu wurden in 68 österreichischen Unternehmen qualitative Interviews mit Managerinnen und Managern geführt. Aus diesen Interviews haben die Studienautor und Studienautorinnen 7 konkrete Handlungsempfehlungen für Industrie und 4 für die Politik abgeleitet. Zur praktischen Veranschaulichung zeigen 5 aktuelle Best Practice Case Studies von österreichischen Unternehmen, wie verschiedene Aspekte der skizzierten Handlungsempfehlungen konkret umgesetzt werden können.
Die Studien wurden von der Forschungsgesellschaft Salzburg Research in Zusammenarbeit mit der evolaris next level GmbH sowie der Syngroup Management Consulting GmbH erarbeitet. Die Handlungsempfehlungen und alle Studienberichte aus dieser Reihe stehen zum kostenlosen Download zur Verfügung: https://i40transform.salzburgresearch.at/
Präsentiert wurde die Studie von Bundesminister Jörg Leichtfried und Studienautor Markus Lassnig von Salzburg Research bei cms electronics in Klagenfurt und bei AVL List in Graz. Als Rahmenprogramm zu den Studienpräsentationen wurden von der IV Steiermark und IV Kärnten Business-Lunches mit Bundesminister Jörg Leichtfried in Graz und Pörtschach organisiert.
Anlässlich der Studienpräsentationen wurden von der Plattform Industrie 4.0 auch Informationsveranstaltungen und ExpertInnenberatungen in Linz und Klagenfurt abgehalten. In diesen Halbtagesworkshops hatten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Möglichkeit die Studienergebnisse mit Studienautor Markus Lassnig zu diskutieren, sich bei Manuel Brunner vom Mechatronik Cluster Oberösterreich über den Industrie 4.0 Check (Reifegradmodell) zu informieren und mehr über Normen, Standards und Patente im Bereich Industrie 4.0 von Stefan Harasaek (Österreichisches Patentamt) und Andreas Cepnik (Austrian Standards International) zu erfahren.