Mitglieder der Plattform Industrie 4.0 trafen sich am 21.Februar im Rahmen der ExpertInnengruppe Normen & Standards in den Räumlichkeiten des Österreichischen Patentamtes, um in drei verschiedenen Arbeitsgruppen mit nationalen und internationalen ExpertInnen Fragen aus der Praxis, Potenziale und Herausforderungen im Bereich der digitalen Transformation zu erörtern. Die Diskussionsergebnisse werden in die weitere Arbeit der Plattform Industrie 4.0 einfließen.
Schwerpunktthemen der Veranstaltung:
- Überblick über die Zusammenarbeit und Allianzen zwischen den internationalen Normungsorganisationen, Industrie-Konsortien und anderen Standard Development Organizations im Bereich Smart Manufacturing
- Technologische Innovationen im Bereich Smart Manufacturing mit Fokus auf Normen & Standards
- Regionale Entwicklungen im Bereich der Standardisierung (Europa, China & USA)
- Entwicklungen im Bereich IPR
Einen spannenden Denkansatz gab Keynote Speaker Udo Bausch, Chair of Systems Committee Smart Manufacturing (IEC), der besagt, dass die revolutionäre Veränderung von Industrie 4.0 durch die neuen Kommunikationstechnologien möglich ist, jedoch erst bei einem ausreichenden Bestand an standardisierten Semantik-Elementen. Des Weiteren gab uns Herr Bausch einen Überblick über die Standardisierungsaktivitäten im Umfeld Industrie 4.0 und informierte uns über die Smart Manufacturing Aktivitäten IEC/ISO anhand des Refenzarchitekturmodells Industrie 4.0.
Dr. Hermann Brand, European Standards Affairs Director bei IEEE SA, betonte die Wichtigkeit von Kooperationen für den Mehrwert. Das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) ist ein weltweiter Fachverband für Elektrotechnik und Informationstechnik und ein renommierter Herausgeber von Fachzeitschriften. Herr Dr. Brand hat außerdem das IEEE Standardisierungstool präsentiert und gab einen Überblick über relevante IEEE Standardisierungen im Industrie 4.0 Umfeld.
Dr. Karl Grün, Director Standards Development bei Austrian Standards, stellte die Zukunftstrends von Normen vor und wie sie zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und zur stärkeren Marktrelevanz bei Unternehmen beitragen. Zudem präsentierte er insbesondere die Projekte BRIDGIT2, das sich zum Ziel gesetzt hat, eine Brücke zwischen den Standardisierungscommunities und der Forschung herzustellen, und eFactory, das vier bereits in Entwicklung befindliche Plattformen für Industrie 4.0 Anwendungen zu einem „Smart Factory Ökosystem“ verbindet.
Richard Valenta, aus dem Referat IKT beim Österreichischen Verband für Elektrotechnik, gab einen Überblick über die Aktivitäten der ÖVE im Bereich Smart Manufacturing (SEG 7). Herr Dietmar Trattner vom Österreichischen Patentamt sprach über die Entwicklungen im IPR Bereich mit besonderem Augenmerk auf computerimplementierte Erfindungen und gab einen Überblick über Patentinformationsseiten, die es Usern ermöglichen, auch Patente anzuschauen, die nicht in Englisch oder Deutsch verfasst sind.