Am Dienstag, 20. Juni 2023 fand die Auftaktveranstaltung zur neuen Expert:innengruppe „Kreislauforientierte Produktion“ der Plattform Industrie 4.0 Österreich statt: Internationale und nationale Speaker – darunter auch von der OECD – präsentierten und diskutierten dabei, welche Technologien auf dem Weg zu einer nachhaltigen und zirkulären Wirtschaft unterstützen und welche Geschäftsmodelle sich daraus ergeben können.
60 Teilnehmende ließen sich den Kick-off nicht entgehen und konnten nicht nur den Präsentationen von internationalen und nationalen Expert:innen aus Wirtschaft und Verwaltung lauschen, sondern auch in Austausch treten.
OECD-Senior Economist Mario Cervantes unterstrich, wie wichtig Investitionen und Forschung in neuen klimaneutralen – in Kombination mit bestehenden – Technologien und diesbezüglichen Demonstrationsprojekten sind. Weiters spielen Standards, Regulierungen und internationale Zusammenarbeit eine große Rolle, ebenso wie ein klarer Fokus auf Menschen, insbesondere im Kontext neuer Skills.
Ingo Hegny vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) gab eine Übersicht zu den BMK-Aktivitäten zur Kreislaufwirtschaft – darunter die im Dezember 2022 beschlossene Österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie oder den Förderkompass für Kreislaufwirtschaft.
René Hofmann, Institutsvorstand Energietechnik & Thermodynamik an der TU Wien, leitet die neue Expert:innengruppe „Kreislauforientierte Produktion“ und erläuterte, warum Industrie 4.0-Technologien die grüne Transformation ermöglichen und wie sie zur Ressourceneffizienz und Transparenz entlang des Produktlebenszyklus beitragen.
Hanno Bachler, R&D Global Research & Technology Development bei AVL List, brachte die Sicht aus der Automobilindustrie ein: Life Cycle Engineering, Ecodesign, Recycling und der digitale Produktpass sind aktuelle Themen – als Beispiel beleuchtete er hier die Batterie als eines der ersten Anwendungsfelder.
Zirkulären Transformationsprozess unterstützen
Die neue Expert:innengruppe „Kreislauforientierte Produktion“ der Plattform Industrie 4.0 Österreich wird sich zukünftig regelmäßig zu diesbezüglichen Themen austauschen – beispielsweise soll ab Herbst vermehrt das Thema „Digitaler Produktpass“ bearbeitet werden. Fokus wird daraufgelegt, wie Digitalisierung und Schlüsseltechnologien bei der zirkulären Transformation unterstützen können – Industrie 4.0 ist ein Enabler für optimierte Produktionsprozesse, minimierten Ressourcen- und Energieeinsatzes, mehr recyclierte Materialien sowie reduzierten Ausschuss und Emissionsausstoß.
„Herausforderungen wie Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt, zunehmender Abfall und Umweltverschmutzung verändern unser Wirtschaftssystem: Unternehmen sind zunehmend gefordert, vom linearen – das von kontinuierlich verfügbaren Ressourcen ausgeht – auf zirkuläres Wirtschaften umzusteigen. Mit der neuen Expert:innengruppe wollen wir unseren Mitgliedern und allen anderen Interessierten eine Plattform bieten, um die kreislauforientierte Produktion in Österreich voranzutreiben“, betont Plattform Industrie 4.0-Geschäftsführer Roland Sommer.